„Hallo! Guten Abend!“, grüßt Friedrich Merz und nickt den Schülerinnen und Schülern freundlich zu. Diese sind wie elektrisiert! Hat sie gerade der zukünftige Kanzler der Bundesrepublik Deutschland angesprochen? Lächelnd bahnt sich der Bundesvorsitzende der CDU seinen weiteren Weg durch die Menschenmenge bis hin zu einer Tafel mit Parteiaufschrift, vor der er zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Thomas Gebhart Aufstellung nimmt. Nach einem Foto macht er kehrt und zieht zu rhythmischen Klängen durch die mit 450 Parteimitgliedern voll besetzte Elmar-Weiller-Festhalle Herxheim bis hin zur Bühne, wo er frenetisch gefeiert wird. Welch ein Erlebnis für die 13- bis 19-Jährigen Schülerinnen und Schüler!
Doch nicht nur die Begegnung mit dem Kanzlerkandidaten der Unionsparteien faszinierte die zwölf Politikbegeisterten vom Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasium Germersheim am 30. Oktober 2024, sondern auch die etwa 50-minütige Rede des 68-Jährigen Sauerländers sowie die zahlreichen Gespräche, die sie an diesem Abend mit weiteren Parteigrößen führen durften.
In seiner Ansprache fokussierte sich der Fraktionsvorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion auf Kritik an der Ampel-Regierung und auf das Anliegen, den Menschen wieder mehr Freiheit zu geben. Das Bürgergeld müsse dringend verändert werden. Die Bundeswehr brauche eine echte Zeitenwende. Deutschland müsse ein Stück weit mehr Führung übernehmen und diese mit anderen teilen. Ein Gipfel wie mit Joe Biden zusammen mit Frankreich und dem Vereinigten Königreich dürfe es so nicht mehr geben. Das spiegele nicht mehr die europäische Realität wider. Polen müsse viel besser eingebunden werden. Er könne sich vorstellen, zusammen mit Frankreich und weiteren europäischen Partnern moderne Atomkraftwerke zu bauen. Bis zur Bundestagswahl dauere es höchstens noch 333 Tage. Den Ampelparteien riet er aber bereits vorher zum „Scheidungsrichter“ zu gehen.
Nach der Veranstaltung nutzen die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, um mit dem womöglich nächsten Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz zu sprechen: Gordon Schnieder, Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026, freute sich über das große Interesse der Jugendlichen und versprach, dass die CDU in Rheinland-Pfalz sich keine Gedanken über eine Regierungszusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht machen müsse. Die Linke sei hier nie über die 5%-Hürde gekommen.
Der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium Thomas Gebhart erkundigte sich bei den Jugendlichen nach ihren Eindrücken und zeigte sich glücklich über die sehr gelungene Veranstaltung. Mit Landaus Oberbürgermeister Dominic Geißler und dem CDU-Vorsitzenden im Kreis Germersheim Thorsten Rheude lernten die Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgangsstufen 10 bis 13 zwei weitere kommunale CDU-Politiker kennen.
Das Goethe-Gymnasium Germersheim dankt Thomas Gebhart, dass er die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am CDU-Südpfalztreffen 2024 ermöglichen konnte. Diese dürfen auf einen sehr abwechslungsreichen und spannenden Abend zurückblicken.
Dirk Wippert