Ariane Ball freut sich: „Trotz der außergewöhnlichen Situation haben alle 76 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Prüfung bestanden!“
Die Schulleiterin des Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasiums Germersheim steht vor der Aulabühne und beglückwünscht die nun ehemaligen Schülerinnen und Schüler zum Abitur: „25 Abiturientinnen und Abiturienten erhalten ein Zeugnis mit einer Eins vor dem Komma. Die messbaren Leistungen sind aber nur das Eine, die nicht messbaren das Andere: Der Jahrgang zeichnet sich durch eine große Zahl an engagierten und vielfältig interessierten Schülerinnen und Schülern aus, die im schulischen Kontext immer wieder sehr positiv aufgefallen sind.“
Aufgrund der Corona-Pandemie erleben diese die Zeugnisverleihung leider nicht zusammen mit ihren Verwandten und Freunden, sondern in drei zeitlich getrennten Gruppen, in Anwesenheit weniger Lehrerinnen und Lehrer.
Aber nicht nur Schulleiterin Ariane Ball konnte den Abiturientinnen und Abiturienten am 24. März 2021 zu ihrem Zeugnis gratulieren, sondern auch zahlreiche weitere Repräsentanten, die teilweise digital zugeschaltet wurden.
Landrat Dr. Fritz Brechtel und sein für Schulen zuständiger Beigeordneter Christoph Buttweiler hoben in ihren digitalen Glückwunschreden hervor, dass der Abiturjahrgang – trotz aller jetziger Widrigkeiten – später sagen könne, in einer ganz besonderen Phase der Geschichte die allgemeine Hochschulreife erworben zu haben und dass Worte wie „Lockdown“ und „Maskenpflicht“ bald der Historie angehören würden.
Annette Götz, welche für den Schulelternbeirat ein digitales Grußwort sprach, hob mit Heinrich Heine hervor, dass jede Zeit seine Aufgaben habe und diese hätten die Abiturientinnen und Abiturienten sogar in der Corona-Pandemie sehr erfolgreich bewältigt, sie hätten ihre Freundschaften beibehalten und ein erfolgreiches Abitur absolviert, wofür sie sie herzlich beglückwünschte.
Prof. Dr. Christoph Beyerlein-Buchner warb für die Mitgliedschaft im Freundeskreis des Goethe-Gymnasiums und hob die Unterstützungsmöglichkeiten für einzelne Schüler hervor. An die Abiturientinnen und Abiturienten appellierte er, politisch zu werden. Der Philosoph Noam Chomsky habe es nach dem Angriff auf das Capitol im Januar 2021 richtig beschrieben, indem er diesen als Putschversuch wertete, durch den die gesamte Menschheit wachgerüttelt worden sei und gegen den man sich wehren müsse.
Schulleiterin Ariane Ball appellierte in ihrer Abiturrede, auf Herz und Verstand zu hören, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und die eigenen Stärken gut einzuschätzen. Frau Ball bedankte sich beim Kollegium, den Stammkursleiter*innen und bei MSS-Leiter Matthias Wolf, beim Schulelternbeirat, beim Landrat, beim Lions Club und beim Freundeskreis. In der Corona-Pandemie könne man meinen, das Leben bestehe nur aus Krisen. Doch das sei nicht so. Aus den Krisen sollten die Abiturientinnen und Abiturienten lernen und ihre Zukunft bauen. Sie gehörten nun zu den Erwachsenen. Der Schulnamensgeber Johann Wolfgang Goethe habe gesagt, es sei nicht genug zu wissen, man müsse auch anwenden, es sei nicht genug zu wollen, man müsse auch tun. Das GGG habe die Abiturientinnen und Abiturienten auf die Gesellschaft gut vorbereitet. Nun sollten sich diese in jene konstruktiv einbringen.
MSS-Leiter Matthias Wolf bezog sich in seiner Begrüßung auf das Motto des Abiturjahrgangs „Mafiabi“, dessen Wortteil „Mafia“ „Anmaßung“ oder „Überheblichkeit“ bedeutet, eine Übersetzung, die er den Abiturientinnen und Abiturienten ausdrücklich nicht zuschrieb, sondern vielmehr ein reiches Wissen, weshalb sie die Schule nun erfolgreich verlassen dürften.
Die Schülersprecher*innen Julia Bauer, Lea Hoffmann, Peter Girmann (alle MSS 12) und Titus Gschwind (Klasse 10b) unterstrichen in ihrer digitalen Glückwunschrede, dass die Abiturientinnen und Abiturienten einen Grundstein gelegt hätten, mit dem sie nun in alle Richtungen gehen könnten und dass man in der Schule des Lebens stets ein Schüler bleibe.
Für den Abiturjahrgang ergriffen Eva Hertzler, Rico Hellmann und Lilly Marie Renner das Wort und blickten auf die Schulzeit zurück. Besonders beeindruckend sei hierbei der erste Schultag am Goethe-Gymnasium und die damalige Rede von Orientierungsstufenleiter Dr. Luggen-Hölscher gewesen. Seitdem habe die Jahrgangsstufe einen großen Zusammenhalt bewiesen und wolle dies auch in Zukunft auf Reisen tun, wie es schon Goethe gewusst habe. Einen großen Dank richteten sie an die Hausmeister, die Sekretärinnen, das Kollegium und die Schulleitung.
Auch ein kleines kulturelles Programm ließ sich in Corona-Zeiten verwirklichen. Digital eingespielt wurden sehr überzeugende musikalische Beiträge aus dem Abiturjahrgang, wobei Lilli Labroue mit „Rise up“ von Andra Day ihr großes Gesangstalent unter Beweis stellte. Miriam Weis glänzte mit „Imagine“ von John Lennon am Waldhorn. Live überzeugte Maja Paal mit dem großartig vorgetragenen, selbst geschriebenen Gedicht „Weil bunte Streusel besser sind“.
Die Übergabe der Abiturzeugnisse fand traditionell durch die Vorstellung der einzelnen Abiturientinnen und Abiturienten und mit der Untermalung eines individuell ausgesuchten Liedes statt. Am Ende standen die Stammkurse von Frau Streicher, Frau Kamm, Frau Bernardi und Herrn Wolf zu unterschiedlichen Zeiten vor der Bühne und hielten ihr Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife in den Händen.
Die Abiturientinnen und Abiturienten sind:
Amelie Andrejić
Philipp Andres
Nataliya Barabash
Jule Barz
Nils Baumgartner
Erika Becki
Leonita Berisha
André Beuttler
Yanick Beyer
Leon Birk
Valentina Delic
Sven Dorst
Sabrina Eckart
Laura-Michelle Exler
Fidan Fetaj
Jule Fischer
Nele Fischer
Valentin Fischer
Marie Forler
Hannah Frinker
Luisa Goll
Jessica Götz
Hannah Gramlich
Constantin Gschwind
Nick Guber
Alice Gutschmidt
Kira Hänlein
Sophie Hartenstein
Artem Heinrichs
Rico Hellmann
Eva Hertzler
Tim Heuser
Carolin Huber
Lasse Huthmann
Felix Jäger
Felix Jahn
Duygu Karaismailoglu
Evelyn Kindler
Leon Krummacker
Nora Kuder
Melanie Kuhn
Theo Kusterer
Julia Kwitaschow
Lilli Labroue
Aissa Laghdas
Julian Lanfermann
Luca Lanfermann
Sabrina Leuthner
Laura Liebert
Emilio Lo Porto
Lena Mildenberger
Isabell Milla
Maja Paal
Jonas Patlakis
Veronika Pauls
Celine Rappenecker
Mona Reichling
Laura Reiser
Lilly Marie Renner
Natascha Renner
Angelina Repp
Vanessa Saporito
Niklas Schengel
David Schoproni
Lorenz Stein
Janine Stephany
Wojciech Strauch
Fabienne Ullrich
Alisa Vierling
Tim Walther
Annette Weber
Leonie Weinerth
Miriam Weis
Jan Winschel
Julia Wroblewski
Asira Yamac
Den Preis für das beste Abitur erhielt Rico Hellmann mit einem Notendurchschnitt von 1,0. Es folgten Sven Dorst (1,2), Nele Fischer (1,3), Maja Paal (1,3), Mona Reichling (1,4) und Theo Kusterer (1,5).
Frau Ball übergab den Preis der Ministerin für Bildung für vorbildliche Haltung und vielfältiges Engagement in der Schule, insbesondere in der SV, an Rico Hellmann, der zudem mit dem Preis des Vereins für deutsche Sprache für hervorragende Leistungen im Fach Deutsch ausgezeichnet wurde. Mit dem renommierten Scheffelpreis der Literarischen Gesellschaft für sehr gute Leistungen im Leistungsfach Deutsch und sehr gute literarische Kenntnisse wurde Theo Kusterer geehrt. Weitere Preise für sehr gute Leistungen im Fach Deutsch gingen an Lilly Marie Renner, Jule Fischer, Amelie Andrejić und Carolin Huber. Für sehr gute Leistungen im Fach Englisch wurden Maja Paal, Nele Fischer, Lena Mildenberger und Laura Reiser geehrt. Wojciech Strauch erhielt den Preis der Deutschen Gesellschaft für Philosophie für herausragende Leistungen im Fach Philosophie.
Einen Preis für sehr gute Leistungen und besonderes Engagement im Fach Musik bekamen Nele Fischer und Miriam Weis. Den Preis des Landesmusikrates für hervorragende Leistungen und besonderes Engagement im Fach Musik erhielt Carolin Huber, der außerdem – zusammen mit Rico Hellmann und Laura Reiser – ein Preis für sehr gute Leistungen im Fach Sozialkunde zuerkannt wurde. Der Preis des Philologenverbandes für hervorragende Leistungen im Fach Geschichte ging an Lorenz Stein. Mit dem Preis des Deutschen Altphilologenverbands für sehr gute Leistungen im Fach Latein wurde Maja Paal geehrt. Sehr gute Leistungen in Evangelischer Religion zeigte Fabienne Ulrich und wurde dafür ausgezeichnet. Preise für sehr gute Leistungen im Fach Erdkunde gingen an Jule Barz, Julia Wroblewski und Nele Fischer. Constantin Gschwind erhielt den Pierre-de-Coubertin-Preis für hervorragende Leistungen im Fach Sport sowie soziales Engagement. Der Preis des Rotary-Clubs Germersheim/Südliche Weinstraße für junge Menschen mit Migrationshintergrund und ausgezeichnetem Abitur ging an Nataliya Barabash.
Herausragende Leistungen in den Fächern Mathematik, Physik und Informatik hatten Luca Lanfermann, Nils Baumgartner und David Schoproni gezeigt und erhielten dafür den Preis der Firma ITK Engineering AG aus Rülzheim. Sven Dorst erhielt den Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung für herausragende Leistungen in Mathematik und den Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker für seine Leistungen in Chemie. Maja Paal bekam den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für das beste Abitur in Physik ausgehändigt und erhielt – ebenso wie Nils Baumgartner, Niklas Schengel und Luca Lanfermann – eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft. Niklas Schengel bekam den Preis der Stiftung Pfalz-Metall für herausragende Leistungen in Physik überreicht, während Rico Hellmann den Preis des Verbandes Deutscher Biologen für hervorragende Leistungen und ein sehr gutes Abitur im Fach Biologie erhielt.
Nach drei jeweils etwa einstündigen Durchgängen in kleinen Gruppen kann das Goethe-Gymnasium auf eine unter Corona-Bedingungen sehr gelungene Veranstaltung zurückblicken, die den Abiturientinnen und Abiturienten einen schönen Abschluss ihrer Schulzeit ermöglichte.
Dirk Wippert