„Wenn nur die Hälfte von dem, was er gesagt hat, wahr ist, was dann?!“ Anton Antonowitsch Skwosnik-Dmuchanowskij ist entsetzt. Der Bürgermeister einer kleinen russischen Gemeinde, glänzend verkörpert von Lisa Sauther (MSS 12), weiß nicht mehr weiter und steht bezüglich Iwan Alexandrowitsch Chlestakow vor einem Rätsel. Der von Melanie Sauther (MSS 12) und Julien Mußlick (Klasse 10y) grandios gespielte Petersburger Beamte ist zunächst die gefürchtete und verehrte Figur, wird aber dann zu einem Hochstapler, der es auszunutzen vermag, dass ihn die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde mit einem echten Prüfungsbeamten, dem „Revisor“, verwechseln. Am Ende aber fliegt alles auf.
Nie war Nikolai Gogols Drama „Der Revisor“ aus dem Jahr 1836 so aktuell wie derzeit: In Zeiten von gefälschten Doktorarbeiten und einer vielfachen Tendenz, die den Schein über das Sein hebt, erwies sich die Entscheidung der Theater-AG des Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasiums Germersheim, das Stück in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien auf den Spielplan zu heben, als goldrichtig.
Als langjährige Mitglieder der Theater-AG überzeugten hierbei Maximilian Olschewski (MSS 12) als Polizist Swistunow und Josephine Nietzschmann (Klasse 10b) als Hospitalverwalterin Artemija Filippa Seujanika sowie als Diener Ossip. Miriam Götz (Klasse 6e) bereicherte das Ensemble bereits zum zweiten Mal und beeindruckte als Bürgermeistertochter Marja Antonowna. Marlene Palfi und die Vorlesewettbewerbskreissiegerin Annika Przygode (beide 6b) starteten als Gutsbesitzerin Petruschka Iwanowna Bobtschinskij und Gutsbesitzer Peter Iwanowitsch Dobtschinskij ebenso fulminant in ihrer Theaterkarriere am GGG wie Sila Cögür (Klasse 6d) als Polizeiassistentin Stepania Iljitsch Uchowertow und Finjas Schwarz (Klasse 5a) als Kellner des Gasthofs, in welchem der Betrüger unterkommt.
Der Bürgermeister kann von seiner Idee, Chlestakow könnte der echte Revisor sein, weder von seiner Gattin Anna Andrejewna noch von Schulinspektorin Luka Lukitsch Ohlopow und Kreisrichterin Ammos Fjodorowitsch Ljapkin-Tjapkin abgebracht werden. Angelika Bopp (Klasse 8a), Anna-Lena Kayser und Mairi Besau (beide Klasse 8c) brillierten hierbei in den Rollen, welche Chlestakow einerseits Glauben schenken und andererseits die Echtheit seiner Stellung bezweifeln. Die auflösende Nachricht überbringt schließlich Postmeisterin Iwanka Kusmitsch Schpekin, welche von Regisseurin und Englischlehrerin Jennifer Zimprich selbst vortrefflich gemimt wurde.
Unter der Leitung von Jennifer Zimprich und Deutschlehrer Michael Breckheimer wurden zwei sehr gelungene Vorstellungen aufgeführt. Die Schulgemeinschaft bedankt sich bei den involvierten Lehrkräften sowie bei den Schülerinnen und Schülern für die hervorragende Umsetzung der berühmten Vorlage.
Dirk Wippert