Im Rahmen des diesjährigen Exkursionstags widmeten sich auch dieses Jahr die zehnten Klassen des Goethe-Gymnasiums Germersheim im Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass dem schrecklichsten Kapitel der deutschen Geschichte.
Das Zentrallager wurde im September 1944 von den Nazis geräumt. Am 23. November 1944 war das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof das erste Konzentrationslager, das die Alliierten in Westeuropa fanden. Nach und nach macht die Geschichte des Lagers der Erinnerung Platz. Mit dem Erhalt der historischen Gebäude, dem Bau der Gedenkstätte sowie des Museums wurden seither verschiedene staatliche Maßnahmen unternommen, um diesen einzigartigen Ort der Erinnerung und des Gedenkens auf dem französischen Territorium zu erhalten. Ehemalige Deportierte aus ganz Europa wachen ebenfalls über das Andenken an diejenigen, die, anders als sie selbst, nicht das Glück hatten, nach Hause zurückzukehren.
Im Geschichtsunterricht der zehnten Klassen kommt dem Thema „Nationalsozialismus“ eine große Bedeutung zu. Speziell die Judenverfolgung und die Judenvernichtung werden dabei ausführlich thematisiert. Auch am diesjährigen Exkursionstag, 7. Oktober 2021 fuhren alle zehnten Klassen gemeinsam mit ihren Geschichts- und Klassenlehrern ins Konzentrationslager Natzweiler-Struthof in den Vogesen.
Die Exkursion begann mit einer Einführung zum Bahnhof in Rothau, an dem während des Dritten Reiches die KZ-Häftlinge ankamen. Der nächste Halt erfolgte am Struthof, der ehemals ein Ausflugslokal war und dem KZ seinen Namen gab. Hier wurde die Entstehung des Lagers thematisiert. Anschließend ging es zu Fuß vorbei an der ehemaligen Kommandantenvilla zum eigentlichen Lager. Mit Hilfe von Informationstexten und Quellen von ehemaligen Häftlingen erhielten unsere Schüler eine Vorstellung davon, welche Grausamkeiten sich an diesem Ort abgespielt haben. Der Besuch löste bei vielen Schülerinnen und Schülern Betroffenheit aus.
Ziel der Exkursion ist es, unseren Schülern eine Vorstellung und einen emotionalen Zugang zu den historischen Ereignissen zu vermitteln, der über die Möglichkeiten des Unterrichts im Klassenzimmer hinaus reicht. Dies ist uns sehr wichtig, da die Themen Nationalismus und Rassismus nicht nur der Vergangenheit angehören, sondern leider auch aktuell sind. Eingebunden in unser schulisches Konzept „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“, wird die Fahrt entsprechend zeitaufwendig sowohl vor- als auch nachbereitet.