Inhalte des Ethik- / Philosophieunterrichts am GGG
Die Ethik ist ein Teilbereich der Philosophie und beschäftigt sich mit den Grundfragen des menschlichen Zusammenlebens. In ihr werden Fragen bezüglich der Konstituierung von Normen und Werten, der Ausformung von Gemeinschaften, der Verfasstheit des Menschen und seiner staatlichen Organisation gestellt und aus verschiedenen Sichtweisen heraus beantwortet.
Schon immer sind diese Fragen für das menschliche Zusammenleben von entscheidender Bedeutung, da sie die Grundtendenzen der jeweiligen Gesellschaft offenlegen und hinterfragbar machen. Bei dieser kritischen Reflexion ist der Ethikunterricht befreit von jeglichem religiösen oder kulturellen Deutungsansprüchen und bietet somit den Schülerinnen und Schülern eine ideale Plattform, um sich selbst neutral und geschützt eine eigene Meinung über die beschriebenen Fragen zu bilden.
Ziele des Ethik- / Philosophieunterrichts am GGG
Für den Ethikunterricht ergibt sich daraus ein Allgemeinbildungsanspruch, der der Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise Rechnung trägt. Insofern besteht das Ziel des philosophischen Bildungsprozesses in einer Erziehung zur Mündigkeit, indem die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigt werden, sich - ganz im Sinne Kants - ihres eigenen Verstandes zu bedienen und durch die kritische philosophische Reflexion der Unterrichtsgegenstände zu mündigen und autonomen Subjekten heranzureifen. Dies ermöglicht ihnen, sich auf dem Feld des demokratischen Rechtsstaats aktiv an privaten und öffentlichen Diskursen zu beteiligen.
Damit bietet der Ethikunterricht eine wesentliche Orientierungshilfe, die junge Menschen in pluralistischen Wissensgesellschaften in die Lage versetzt, an Kultur und Gesellschaft zu partizipieren und diese selbst aktiv mitzugestalten.
Seneca
Die Philosophie ist keine Kunstfertigkeit, die man dem Volk präsentiert oder die sich überhaupt zum Vorzeigen eignet, sie beruht nicht auf Worten, sondern auf Taten. Auch wendet man sich ihr nicht zu, um mit angenehmer Unterhaltung den Tag zu verbringen, um die Freizeit vom Makel der Langeweile zu befreien. Sie formt und bildet den Geist, sie ordnet das Leben, bestimmt unsere Handlungen; sie zeigt, was zu tun und zu lassen ist.
(Briefe an Lucilius 16,4. In: Seneca-Brevier, übersetzt und herausgegeben von: Ursula Blank-Sangmeister. Reclam, Stuttgart 1996, S. 29)
Martin Heidegger
Philosophie ist universale phänomenologische Ontologie, ausgehend von der Hermeneutik des Daseins, die als Analytik der Existenz das Ende des Leitfadens alles philosophischen Fragens dort festgemacht hat, woraus es entspringt und wohin es zurückschlägt.
(Sein und Zeit, 38)