„Die KI funktioniert 24/7 ohne Mittagspausen, noch ohne menschliche und emotionale Intelligenz, aber auch daran wird gearbeitet. Niedliche Roboter sind die Zukunft!“, erklärt Schulleiterin Ariane Ball. Die artificial intelligence stelle für die 94 Abiturientinnen und Abiturienten neben dem Umgang mit der Digitalisierung, dem Klima- und Umweltschutz und der radikalisierten Gesellschaft eine der zukünftigen Hauptaufgaben dar. Nach dem Verlassen des schulischen Schutzraums seien sie nun für ihr eigenes Tun verantwortlich. Die Suche nach der richtigen Ausbildung oder Studium sei schwierig, der Aufbau eines beruflichen Netzwerks und der eigenen Selbständigkeit Herausforderungen. Egal, wie die Entscheidung auch ausfalle: Ein dauerhaftes gesellschaftliches Engagement und die Verteidigung der demokratischen Werteordnung seien wichtig. Dafür könne die Künstliche Intelligenz zunächst noch nicht sorgen. Auch berge diese neben einer hellen Seite, die in Form von ChatGPT künftig das Schreiben von Reden, Referaten und Hausaufgaben übernehmen könne, auch eine dunkle Seite, die Daten sammle. Stephen Hawking habe viele dieser Entwicklungen vorausgesagt und vor den Risiken gewarnt. Wichtig sei jedoch, ob daraus ein R2D2 oder ein Terminator werde. Den Abiturientinnen und Abiturienten wünsche sie Verstand, Mut, Glück und Zufriedenheit sowie echte Freunde, die ihnen auch Widerworte geben. All dies bedinge aber auch Frieden. Leider finde bereits die zweite Abiturfeier unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs statt. Sie mache sich die Rede des Schulnamensgebers aus dem Jahr 1792 zu eigen, als Johann Wolfgang von Goethe sagte: „Ich bin ein Kind des Friedens und will Frieden halten für und mit der ganzen Welt, da ich ihn einmal mit mir selbst geschlossen habe.“
Aber nicht nur Ariane Ball konnte mit ihrer Ansprache anlässlich der Abiturzeugnisverleihung am 24. März 2023 den Studienberechtigten ihre Glückwünsche und wichtigen Überlegungen für ihren weiteren Lebensweg mitgeben, sondern auch viele weitere Festrednerinnen und -redner, die die zahlreich erschienenen Eltern und Lehrkräfte in der Aula des Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasiums Germersheim faszinierten.
Der zweite stellvertretende Schulleiter Matthias Wolf rief in seiner Begrüßungsrede die Abiturientinnen und Abiturienten dazu auf, mutig zu sein und an die eigenen Stärken zu glauben. Er hob hervor, dass 32 der 94 Abiturientinnen und Abiturienten eine 1 vor dem Komma erreichen konnten. Für die reibungslose Durchführung des Abiturs bedankte er sich bei den Sekretärinnen, Hausmeistern, Stammkurs- und Kursleiter:innen sowie bei den MSS-Leiterinnen Sabine Müller und Andrea Frick. Für die Zusammenarbeit richtete er ganz besondere Dankesworte an die Eltern.
Der in Vertretung von Landrat Fritz Brechtel erschienene Erste Beigeordnete des Landkreises Germersheim Christoph Buttweiler beglückwünschte die Abiturientinnen und Abiturienten zu ihrem bestandenen Abitur. Bisher habe man das Schulleben unter einem Dach in einer sehr guten Schule verbracht, in die der Landkreis sehr viel investiert habe. Nun ergebe sich ein mulmiges Gefühl, eigene Schritte müssten unternommen werden, man sei nicht mehr so begleitet. Die Zeit der Corona-Pandemie habe die Schülerinnen und Schüler stark gemacht. Ein besonderer Dank gelte den Eltern für die Unterstützung sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung, die am GGG die Sekretärinnen und Hausmeister stellen.
Die Vorsitzende des Schulelternbeirats Martina Götz machte darauf aufmerksam, dass für die Abiturientinnen und Abiturienten künftig nicht alles nach Plan laufen werde. Sie sollten jedoch den Mut und die Entschlossenheit nicht verlieren und neugierig in die Zukunft blicken. Alle würden ihren Weg finden. Sie wünsche ihnen im Namen aller Eltern viel Glück für den weiteren Lebensweg.
Kerstin Bienroth, die Vorsitzende im Freundeskreis des Goethe-Gymnasiums thematisierte Umwege und den Heimweg im Leben der Abiturientinnen und Abiturienten: Zwar werde es immer wieder Umwege geben, was mit einer Abänderung der derzeitigen Pläne einhergehen werde, doch seien diese in Ordnung und brächten die jungen Erwachsenen oftmals auch weiter. Sollten die Ausgebildeten oder Studierten den Heimweg antreten, riet sie dazu Freunde zu treffen und auch an das GGG zu denken, womit sie für die Mitgliedschaft im Freundeskreis warb, indem sie die Unterstützungsmöglichkeiten für einzelne Schülerinnen und Schüler hervorhob.
Für die SV bedankten sich die Schülersprecherin Bouthaina Al-Surabi und der Schülersprecher Binh Van Tran (MSS 11): Die Abiturientinnen und Abiturienten hätten Willensstärke bewiesen, vor allem auch während der Corona-Pandemie. Für die Zukunft wünschten sie ihnen viel Glück.
Für den Abiturjahrgang ergriffen Madeleine Wetzka und Luis Hartenstein das Wort und blickten auf eine sehr gute Zeit am Goethe-Gymnasium zurück: Ihren großen Dank richteten sie an die engagierten Lehrerinnen und Lehrern, die Schulleitung, die Sekretärinnen und die Hausmeister. Zwar sei vor allem während der Corona-Zeit nicht immer alles einfach, aber letztlich doch sehr positiv gewesen. Herausragend seien die Studien- und Skifahrten sowie die Stufenpartys in Erinnerung geblieben.
Die Übergabe der Abiturzeugnisse fand traditionell durch die Vorstellung der einzelnen Abiturientinnen und Abiturienten und mit der Untermalung eines individuell ausgesuchten Liedes statt. Am Ende standen die Stammkurse von Herrn Breckheimer, Frau Dörich, Frau Christmann, Frau Hartmann und Herrn Metter auf der Bühne und hielten ihr Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife in den Händen.
Aus Germersheim stammen hierbei Rabia Akkus, Youness Anakhli, Annika Bahr, Ida Bauer, Adelina Brauer, Yvetta Chepanov, Danny Clauß, Sude Demir, Selim Dilmen, Selin Erden, Alexandra Erhardt, Beyza Ersin, Letizia Fink, Paula Forler, Milena Frank, Arthur Gauert, Sophia Götz, Tunahan Gültekin, Oskar Hermann, Paul Jerg, Feyza Kalkan, Diana Kindler, Ksenia Kitov, Alina Kling, Alisa Kowis, Azra Kutun, Anastasia Martin, Angelika Nering, Truc Anh Nguyen, Luna Orschel, Sanjai Paramanantham, Maxim Redmann, Valerija Safronova, Ayse San, Michelle Schmidt, Katharina Schneider, Alexandra Schwarz, Blerta Thaqi, Thi Bich Tran, Yassin Tribel, Maxim Vollmer, Paula Walter, Noelle Werling und Evelyn Wottschel.
Die Abiturientinnen und Abiturienten aus Bellheim heißen Thomas Becki, Philipp Benge, Leon Brückl, Hannah Gadinger, Daniela Kolomeez, Annalena Kuhn, Lena Mendel, Ilma Osmic, Jakob Stein, Johanna Stolle und Maurice Wahl.
Aus Lingenfeld bekamen Kim Arndt Marc Kern, Rabia Payat, Linda Redlingshöfer und Pascal Schario ihr Abiturzeugnis ausgehändigt, während aus Rülzheim Fabienne Bouché, Jasmin Cadorin, Julia Gerlach, Luis Hartenstein, Lea Hoffmann, Christoph Niederer, Felix Nuber, Ramona Sittinger und Jule Weber auf die Bühne gebeten wurden.
Aus Leimersheim erhielten Hendrik Dieguez Hübers, Fanni Fillibeck, Leonard Götz, Claudius Hammer und Christina Kirchner ihr Reifezeugnis,
aus Hördt Marcel Dollt, Niklas Heyd und Madeleine Wetzka,
aus Jockgrim Katharina Reiß und Solveig Wiese,
aus Karlsruhe Cora Linack,
aus Kuhardt Philipp Bentz, Lotte Dotzer, Simon Hesselschwerdt und Jakob Yüksel,
aus Lustadt Anna Feitig,
aus Neupotz Finn Fillibeck, Jana Treffeisen und Lea Treffeisen,
aus Römerberg Esra Kurcoglu, Irem Kurcoglu und Jade Özkaya,
aus Schwegenheim Luca Teutsch,
aus Weingarten Paul Thiess sowie
aus Wörth Alec Daudert.
Stammkurs Breckheimer
Stammkurs Dörich
Stammkurs Christmann
Stammkurs Hartmann
Stammkurs Metter
Die Preise für die besten Notendurchschnitte erhielten Luna Orschel (1,0), Claudius Hammer (1,0), Marcel Dollt (1,0), Fanni Fillibeck (1,0), Sanjai Paramanantham (1,2) und Paula Walter (1,3).
Frau Ball übergab den Preis der Ministerin für Bildung für vorbildliche Haltung und vielfältiges Engagement in der Schule, insbesondere in der SV, an Finn Fillibeck.
Der Preis des Rotary-Clubs Germersheim-Südliche Weinstraße für ein ausgezeichnetes Abitur, außergewöhnliche Leistungen und vorbildliches soziales Verhalten ging an Sanjai Paramanantham.
Den WiSo-Preis der Sparkasse Südpfalz für herausragende Leistungen in Sozialkunde erhielt Luna Orschel.
In den naturwissenschaftlichen Fächern ist der Preis der Firma ITK Engineering AG aus Rülzheim herauszuheben, welcher aufgrund herausragender Leistungen in den Fächern Mathematik, Physik und Informatik an Luna Orschel, Claudius Hammer und Marcel Dollt verliehen wurde.
Luna Orschel bekam zudem den Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung für herausragende Leistungen in Mathematik sowie den Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker für ihre Leistungen in Chemie. Claudius Hammer und Marcel Dollt erhielten Preise für hervorragende Leistungen in Mathematik, Claudius Hammer wurde zusätzlich mit dem Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für das beste Abitur in Physik geehrt und bekam eine Urkunde für eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft, welche auch Oskar Hermann und Paul Thiess zuteilwurde. Oskar Hermann wurde außerdem mit dem Preis der Stiftung Pfalz-Metall für herausragende Leistungen in Physik ausgezeichnet. Sanjai Paramanantham und Finn Fillibeck wurden für herausragende Leistungen im Leistungskurs Informatik geehrt. Sude Demir und Cora Linack erhielten den Preis des Verbandes Deutscher Biologen für hervorragende Leistungen und ein sehr gutes Abitur im Fach Biologie. Luca Teutsch bekam den Pierre-de-Coubertin-Preis für hervorragende Leistungen im Fach Sport sowie soziales Engagement.
Im sprachlich-gesellschaftswissenschaftlich-musischen Bereich gingen Preise der Deutschen Gesellschaft für Philosophie für herausragende Leistungen im Fach Philosophie an Marcel Dollt, im Fach Ethik an Paula Walter, die zudem – zusammen mit Madeleine Wetzka, Cora Linack, Annika Bahr, Selin Erden, Alec Daudert und Sanjai Paramanantham – einen Preis für durchweg sehr gute Leistungen im Leistungskurs Englisch erhielt. Christina Kirchner erhielt den Preis des Vereins für deutsche Sprache für hervorragende Leistungen im Fach Deutsch. Mit dem renommierten Scheffelpreis der Literarischen Gesellschaft für sehr gute Leistungen im Leistungsfach Deutsch und sehr gute literarische Kenntnisse wurde Fanni Fillibeck geehrt, die zudem für hervorragende Leistungen im Grundkurs Englisch und sehr gute Leistungen im Leistungskurs Französisch ausgezeichnet wurde. Letizia Fink wurde für sehr gute Leistungen im Grundkurs Französisch geehrt. DenPreis für das beste Abitur in Sozialkunde erhielt Luna Orschel, die zudem einen Preis für sehr gute Leistungen im Grundkurs Deutsch und – zusammen mit Claudius Hammer – den Preis des Landesmusikrats für sehr gute Leistungen im Fach Musik und langjähriges vielfältiges Engagement im musikalischen Bereich bekam. Claudius Hammer wurde zusätzlich für hervorragende Leistungen im Grundkurs Englisch sowie mit dem Preis des Philologenverbands Rheinland-Pfalz für hervorragende Leistungen im Fach Geschichte geehrt. Weitere Preise für sehr gute Leistungen in Geschichte gingen an Madeleine Wetzka und Lotte Dotzer, die darüber hinaus einen Preis für sehr gute Leistungen im Fach Musik und langjähriges vielfältiges Engagement im musikalischen Bereich bekam.
Im kulturellen Rahmenprogramm verzauberten das Orchester der Abiturientinnen und Abiturienten mit „Heal the world“ von Michael Jackson sowie Lotte Dotzer an der Oboe und Claudius Hammer am Klavier mit dem ersten Satz der „Oboenromanze“ von Robert Schuman. „Stay“ von Rihanna wurde von Jade Özkaya und Sude Demir herausragend interpretiert. Der Chor der Abiturientinnen und Abiturienten sang mitreißend „Another love“ von Tom Odell.
Nach zweieinhalb Stunden kann das Goethe-Gymnasium auf eine sehr gelungene Veranstaltung zurückblicken, die den Abiturientinnen und Abiturienten einen sehr schönen Abschluss ihrer Schulzeit ermöglichte.
Dirk Wippert