„Da kann man das Geld ja gleich das Klo runterspülen!“ Nicht nur eine Floskel war diese Aussage bei der Finaldebatte der Sekundarstufe I, sondern auch ein gutes Argument bezüglich der Kosten beim Umbau von Toiletten. Denn die Streitfrage lautete „Sollen Toilettenräume an Schulen grundsätzlich genderneutral sein?“
Diese Debatte war Teil des groß angelegten Schulwettbewerbs unseres GGGs am 8.2., bei dem sechzehn Debattantinnen und Debattanten aus der Sekundarstufe I und vier aus der Sekundarstufe II antraten, um die je zwei besten Streitkünstler aus beiden Stufen zu finden. Teil nahmen dieses Jahr Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 8 y von Frau Christmann, die Mitglieder des Debattierclubs von Herrn Wessels und viele Helferinnen und Helfer aus verschiedenen Stufen. Durch die große Anzahl wurde in der Sekundarstufe I in Viertelfinal-, Halbfinalrunden und einer Finalrunde debattiert, die Sekundarstufe II beschränkte sich auf ein Finale. Alle Debatten waren dabei von fairem Wortwettstreit und aktivem Zuhören geprägt.
Teilnehmer und Helfer des Schulwettbewerbs mit Herrn Wessels
Folgende Themen wurden debattiert:
Sekundarstufe I:
VF: Solen Schönheitswettbewerbe und Modelcastingshows in Deutschland verboten werden?
HF: Sollen Bundestagsabgeordnete regelmäßig Fragestunden in Schulen durchführen?
F: Sollen Toilettenräume in Schulen grundsätzlich genderneutral sein?
Sekundarstufe II:
F: Sollen in der Schule Fähigkeiten vermittelt werden, die für den militärischen Verteidigungsfall relevant sind?
Wohlstrukturiert und mit dem nötigen Pfiff wurden die Viertelfinal- und Halbfinaldebatten der Sek I ausgetragen und es gab so manche Überraschung, ob der Leistung mancher Debattantinnen und Debattanten. Schließlich zogen ins Finale Rakan Alfitian (8 b), Mazen Hamdan (8 y), Greta Hahn (9 b) und Finjas Schwarz (10 a) ein. Zwischen diesen entbrannte ein spannender Wortwettstreit zum oben genannten Thema, der sich besonders auf die Aspekte der Toleranz und Inklusion auf der einen Seite und die Aspekte der Finanzierung und möglicher Belästigung auf der anderen Seite konzentrierte. Nach der Debatte legte die Jury folgende Plätze fest: Mazen Platz vier, Rakan Platz drei, Finjas Platz zwei und Greta Platz eins.
Finaldebatte der Sek I, v.l.n.r.: Greta, Mazen, Finjas, Rakan
Zwar gab es in der Oberstufe nur eine Debatte zwischen Elelta Kiros (MSS 11), Emma Bertleff (MSS 11), Julius Schwab (MSS 13) und Zeyd Kursun (MSS 13), doch wurde diese auf einem sehr hohen Niveau geführt, das für alle Beteiligten und Zuhörer gewinnbringend war. Denn klug formulierte die pro-Seite die Maßnahme zur Frage nach den militärischen Fähigkeiten so, dass diese nur das Überleben und die Verteidigung der Schülerinnen und Schüler fördern sollten und nicht dem Angriff dienen sollten. So war die Grundlage dafür gelegt, dass sich die pro- und contra-Seite in der freien Aussprache auf Argumente konzentrieren konnten. Hierbei fokussierte sich die contra-Seite stark auf den Personalmangel bei der Bundeswehr und die psychische Belastung der Schülerinnen und Schüler bei der Durchführung, die pro-Seite auf die beruhigende Wirkung in Krisensituationen und die Einübung von sinnvollen Fähigkeiten auch für den Alltag. Insgesamt wurden alle Argumente entweder gut von der eigenen Seite aufgegriffen und vertieft oder von der Gegenseite widerlegt. Nach solch einer schönen Debatte einigte sich die Jury darauf, dieses Mal zwei dritte Plätze zu vergeben an Elelta und Julius. Emma erreichte den zweiten, Zeyd den ersten Platz.
Finaldebatte der Sek II, v.l.n.r.: Elelta, Zeyd, Julius, Emma
Schulsieger des Goethe-Gymnasiums
Wir gratulieren allen Debattantinnen und Debattanten für ihre guten Leistungen und den jeweils Erst- und Zweitplatzierten zu ihrem Einzug in den Regionalwettbewerb Anfang März. Zu bedanken gilt es sich, bei den Schülerjuroren und -zeitwächtern sowie den Kollegen Frau Christmann, Frau Hartmann, Frau Taillandier und Herrn Breckheimer für ihren Einsatz. Wie alle Zuhörerinnen und Zuhörer bestätigten auch die Gäste aus dem Englisch-LK 12, dass gute sachliche Debatten immer einen Mehrwert bedeuten.
Matthias Wessels
(Schulkoordinator Jugend debattiert)