„Ich bin nicht sicher, ob alle […] verstanden haben, dass Vorlesen reines Vergnügen ist. Und nichts kann das Buch ersetzen, wenn es darum geht, gemeinsames Lachen oder sogar gemeinsame Tränen hervorzurufen.“ (Astrid Lindgren, aus „Mit Büchern aufwachsen“, Svensk Boktjänsts Broschüre, 1957)
Ein solches Vergnügen erlebten am 5.12.2024 die besten Vorleserinnen und Vorleser der Jahrgangsstufe 6 in unserer schuleigenen Bibliothek. Zuvor waren in den Klassen jeweils zwei Sieger bestimmt worden und so durften nun folgende Schülerinnen und Schüler ihr Können im Schulentscheid erneut unter Beweis stellen:
Ida Hildebrand und Dominik Unkelbach (6a), Alyssa Arnst und Sakura Hart-Watson (6b), Alina Ortega Gomez und Anni Janke (6c), Julian Rettich und Maja Sadowski (6d) Emma Deusch und Alena Grimm (6e) sowie Noah Kocu und Frida Isiwu (6f), die relativ spontan für die erkrankte Nele Trauth eingesprungen war.
Sie alle schafften es, ihr Publikum beim Vorlesen aus ihren Lieblingsbüchern ganz in ihren Bann zu ziehen: Da schlüpfte man mit Katja Brandis Protagonist Carag als „Woodwalker“ in den Körper eines Pumas, begriff mit der Holzpuppe Punchinello, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben, hörte Satan höchstpersönlich wütend durch die Hölle krakeelen und erfuhr von Zonja aus Stefanie Höflers „Mein Sommer mit Mucks“, dass Streifenhörnchen genau wie Giraffenbullen und Blauwale als Einzelgänger leben.
Für die Jury, die aus Ramona Neu, der Gewinnerin des letzten Vorlesewettbewerbs (7y), Florian Vorpahl (10y) und Frau Hartmann (Deutschlehrerin) bestand, waren drei Bewertungskriterien entscheidend: Lesetechnik, Interpretation und die Textstellenauswahl.
Nach der ersten Wettbewerbsrunde, in der die Schülerinnen und Schüler aus ihren selbst gewählten Texten vorlasen, mussten sie in der zweiten Runde eine unvorbereitete Textstelle aus Saša Stanišićs „Wolf“ (Jugendliteraturpreis 2024) vortragen.
Nach eingehender Beratung stand nach den beiden Runden das Ergebnis des Wettbewerbs fest: Mit seinem lebendigen Vortrag aus dem ersten Band „Zu gut für die Hölle“ der Buchreihe „Luzifer junior“ (Jochen Till) konnte Dominik Unkelbach die Jury von seiner hervorragenden Vorlesefähigkeit überzeugen. Zweite Siegerin wurde Emma Deusch (6b) mit ihrer sehr eindrücklichen Interpretation von Max Lucanos „Du bist einmalig“. Insgesamt hatte die Jury keine leichte Wahl, denn alle Vorlesenden punkteten mit ihrer ganz eigenen Art der Interpretation.
Am Ende der Veranstaltung erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer individuelle Buchpreise, die uns wie jedes Jahr als großzügiges Geschenk zur Verfügung gestellt wurden. Dafür möchten wir Herrn Fuhrmann, dem Inhaber der Universitätsbuchhandlung Hilbert, sowie unserem Förderverein ein ganz herzliches Dankeschön aussprechen!
Dominik Unkelbach wird nun Anfang des Jahres 2025 das Goethe-Gymnasium in der nächsten Entscheidungsrunde vertreten. Wir wünschen ihm dabei viel Erfolg und allen weiterhin großes Lesevergnügen beim Erkunden neuer Bücherwelten!
Rebekka Christmann