Am 20. Juli 2015 besuchten die Leistungs- und Grundkurse Geschichte (MSS 12) des Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasiums Germersheim mit ihren Lehrern Simon Rendes, Uwe Bach, Ulrike Quinttus und Dirk Wippert das SS-Sonderlager KZ Hinzert.
Die Schülerinnen und Schülern konnten in der wunderschön gelegenen Landschaft des Hunsrück die heute von Bauern bewirtschafteten Felder betrachten, auf denen einst das Konzentrationslager und das Gebäude der nationalsozialistischen „Schutzstaffel“ gestanden hatten. Das Land Rheinland-Pfalz ist bemüht, den Bauern die Äcker allmählich abzukaufen und womöglich zur besseren Illustration einige der damaligen Baracken zu rekonstruieren. Sinnbildlich für die 321 nachgewiesenen Opfer in dem von 1939 bis 1945 existierenden Lager wurden zahlreiche Kreuze und Gedenksteine aufgestellt, für deren Errichtung sich vor allem Luxemburg eingesetzt hatte, da zahlreiche politische Gefangene aus dem 1940 von den Nationalsozialisten überfallenen Großherzogtum stammen.
An den für die Bevölkerung frei sichtbaren Lagerplatz schließt sich ein großes Waldgebiet an, in welchem die Plätze der Massenerschießungen besichtigt werden können. Hierbei sahen die Zwölftklässler naturbelassene Gruben, welche als Grabstätte für vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion stammende Opfer dienten.
Mit Hilfe von drei angestellten Forscherinnen wurden die im Wald und auf dem Lagerareal erworbenen Kenntnisse in einem nebenan gelegenen großen Tagungszentrum vertieft. Dieses bietet neben einer Ausstellung zum Lagergeschehen auch Arbeitsräume, in welchen die Leistungs- und Grundkurse anhand verschiedener Text- und Bildquellen noch stärker mit dem menschenverachtenden Taten der Nationalsozialisten vertraut gemacht wurden.
Nach fünf Stunden intensiver Auseinandersetzung mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte traten die Schülerinnen und Schüler die Heimreise mit reichlich erworbenem Wissen an. Das Goethe-Gymnasium dankt dem Land Rheinland-Pfalz und dem Freundeskreis der Schule für die große finanzielle Unterstützung, mit der die Fahrt ans andere Ende des Bundeslandes ermöglicht wurde.
Dirk Wippert