Valeria Gut steht auf der Bühne der Aula und spricht die letzten Zeilen von „Go West“ laut in ihr Mikrofon, während der Chor singt. Die Zehntklässlerin beeindruckt mit einem couragierten Solo, das ihr ihr Musiklehrer Jürgen Weisser als eigene Interpretation des Klassikers aus dem Jahr 1993 mit auf den Weg gegeben hat. Die Aufführung der durch die Pet Shop Boys berühmt gewordenen Hymne der Gay-Liberation-Bewegung setzt ein eindeutiges Zeichen gegen die aufkeimende Intoleranz in so vielen Staaten der Erde, einer Entwicklung, der am Goethe-Gymnasium Germersheim glücklicherweise mit vielen Initiativen begegnet wird, zuletzt auch durch eine Veranstaltung mit dem aufgrund seiner Homosexualität verurteilten Klaus Schirdewahn. In Zeiten, in der zwei Flugstunden von Germersheim weiterhin ein grauenhafter Angriffskrieg gegen die Ukraine geführt wird, in der in Israel am 7. Oktober 2023 unschuldige Menschen abgeschlachtet wurden und in der die israelische Regierung bei der Bekämpfung der terroristischen Hamas viel zu wenig Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nimmt, bringen die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 12. Jahrgangsstufe des Weiteren „Mad World“ in der Version von Michael Andrews und Gary Jules auf die Bühne, passender kann es nicht sein.
Doch nicht nur die drei vom Chor intonierten Lieder – hinzu kam sehr überzeugend vorgetragen „Can you feel the love tonight?“ von Elton John – faszinierten am 10. Juli 2024 beim Sommerkonzert des Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasium Germersheim: Auch die weiteren Ensembles, Chöre und das Orchester rissen das zahlreich erschienene Publikum mit einem bunten Programm mit.
Den sehr gelungenen Auftakt bestritt das Orchester unter Leitung von Musiklehrer Matthias Wolf mit Musik aus „Zurück in die Zukunft“. Für reichlich Stimmung sorgten die Bläser und Streicher im weiteren Verlauf mit dem Walzer aus der Jazz Suite No. 2 von Dmitri Schostakowitsch und Auszügen aus Indiana Jones.
Der nun seit einem Jahr bestehende Ehemaligen-Chor unter Leitung von Jonas Kaika (Abitur 2017) legte mit „Get lucky“ von Daft Punk eine Performance vor, an die die Zuschauerinnen und Zuschauer noch lange denken werden. Ebenso atemberaubend gelangen „So soll es bleiben“ von Ich und Ich sowie das James-Bond-Lied „No time to die“ von Billie Eilish.
Das aus Valentin Steiner (Klasse 8y), Victor Gschwind (Klasse 10y), Benjamin Fried (MSS 11) und Leonardo Kurth Barbier (Klasse 6b) bestehende Percussion-Ensemble bot unter Leitung von Musiklehrer Stephan Uthardt mit „Step by Step“ ein besonderes Highlight.
Genauso ergreifend intonierte das Streicher-Ensemble unter Leitung von Musikschullehrer Moritz Fentner „Used to be young“ von Miley Cyrus und „Everytime“ von Britney Spears.
Das Saxophon-Ensemble spielte wie immer unter Leitung und Mitwirkung von Lehrerin Sabine Müller: Anne Kaufhold (Klasse 10a), Emilia Messerschmidt (Klasse 10b), Victor Gschwind und Jakob Müller (beide Klasse 10y) sowie Maximilian Dietrich (MSS 12) faszinierten mit „Here comes Julian“ von Heiner Wiberny.
Die Bläser-Allstars unter der Leitung von Stephan Uthardt bekamen für „Smoke on the water“ von Deep Purple stehende Ovationen und beeindruckten zudem mit „May it be“ von Enya.
Der unter Leitung von Musiklehrer Jürgen Weisser singende Unterstufenchor, jüngst gefeiert als Teil der „Carmina Burana“-Aufführung in Neustadt an der Weinstraße, brillierte mit „Can´t catch me now“ aus „The Hunger Games“ und lieferte mit „Millionär“ von „Die Prinzen“ einen weiteren Ohrenschmaus.
Nach dem herausragenden neunzigminütigen Programm bedankte sich die Schulleitung, würdigte die Dirigierenden, die Ensembleleitenden sowie die beteiligten Schülerinnen und Schüler und wünschte der gesamten Schulgemeinschaft eine schöne unterrichtsfreie Zeit.
Dirk Wippert