„Wie meinen Sie das, dass die Täter die Opfer seien?“ fragt Miriam Malthaner nach. Die Schülerin der 10y ist sehr erstaunt und blickt von ihrem Sitz, auf dem normalerweise der Rülzheimer Christdemokrat Martin Brandl Platz nimmt, in Richtung der Stühle, die eigentlich der SPD-Fraktion vorbehalten sind. Dort sitzt jedoch kein Sozialdemokrat, sondern eine Überlebende der Shoah. Die 87-jährige Henriette Kretz erklärt, dass die Nationalsozialisten ein Leben lang an ihren Taten litten. Sie müsse zwar jeden Tag an ihre erschossenen Eltern denken, deren Ermordung sie im Alter von zehn Jahren auf der Flucht habe mitanhören müssen.
Exkursionen
"Ach, was ich weiß, kann jeder wissen - mein Herz habe ich allein."
Am 2. November 2021 besuchte der Deutsch-Leistungskurs (MSS13) mit ihrer Lehrerin Sarah Kröper das Nationaltheater in Mannheim. Der Schauspieler László Branko Breiding präsentierte dort in einer beeindruckenden Ein-Mann-Aufführung „Die Leiden des jungen Werther" in modernisierter Form.
Im Rahmen des diesjährigen Exkursionstags widmeten sich auch dieses Jahr die zehnten Klassen des Goethe-Gymnasiums Germersheim im Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass dem schrecklichsten Kapitel der deutschen Geschichte.
Das Zentrallager wurde im September 1944 von den Nazis geräumt. Am 23. November 1944 war das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof das erste Konzentrationslager, das die Alliierten in Westeuropa fanden.
Kann man innerhalb von acht Stunden Wahlkampfveranstaltungen von Annalena Baerbock, Armin Laschet und Christian Lindner live miterleben und dabei auch noch Winfried Kretschmann und Julia Klöckner treffen? Scheint unmöglich?! Doch man kann: Der Leistungskurs Sozialkunde (MSS 13) sowie Schülerinnen der Klasse 10y waren am 22. September 2021 mittendrin statt nur dabei!
„Was war nun Realität und was Wahnvorstellung?“, fragt Lea Schanne aus der Klasse 9a. Soeben hat sie als eine der ersten deutschen Kinobesucherinnen die äußerst gelungene Neuverfilmung von Stefan Zweigs Klassiker „Schachnovelle“ in der Karlsruhe Schauburg gesehen, in der – im Gegensatz zur berühmten Verfilmung mit Mario Adorf aus dem Jahr 1960 – die Figur des Dr. B. im Mittelpunkt steht.
„Ihr habt unsere volle Unterstützung!“, erklärt Jennifer Groß. Die CDU-Bildungspolitikerin sitzt in der ersten Reihe ihrer Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, blickt in Richtung der 22 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasiums Germersheim und nickt ihnen aufmunternd zu. Die im Wahlkreis Montabaur direkt gewählte Abgeordnete lobt den couragierten Vortrag von Lisa Hoffmann, der ehemaligen Klassensprecherin der 10a, und bezeichnet diesen sogar als deren „Jungfernrede im Parlament“.