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Kunst auf dem Klo? - Ausstellung „Und was ist morgen?"

Kunst auf dem Klo? Spätestens bei den überraschten Gesichtern in der Infopause, in den Klassenzimmern und den vereinzelten ungläubigen Lachern war es klar: Das Interesse ist geweckt! Und genau das soll Kunst doch! Interesse wecken und durch Ungesehenes, Absurdes oder Ungewöhnliches den Betrachter anziehen, in diesem Fall durch einen Ort, an dem niemand eine Ausstellung vermuten würde.

Doch damit nicht genug: Nicht nur stellt dieser 13er-Grundkurs in ungewöhnlichen Räumen aus, er präsentiert auch Installationen, eine selten gesehene Kunstform an Schulen (oft aufgrund mangelnder Räumlichkeiten).

Installationen - das sind Kunstwerke, die ortsgebunden und oft auch -bezogen sind und so beschäftigen sich die SchülerInnen passend zum Ort mit Themen, die zwar allgegenwärtig sind, aber nur ungern ins Scheinwerferlicht gerückt werden.

Zwei große Bereiche werden hier gezeigt: Unter dem Aspekt Wasser kann es einen im ersten Raum in bildnerischer Weise überschwemmen oder etwas kann fortgespült werden. Die Eigenheiten dieser Räume wurden hierbei von den Schülern aufgenommen, sie verflochten sie mit ihrer Arbeit.

Zunächst der Vorraum: Eine raumhohe Welle über unseren Köpfen, bestehend aus mehrfarbigen Plastikfetzen, angefertigt von Katharina Weber, Sarah Ruhmkorf, Annika Kupfer und Angelina Grehl, die sich in diesem Moment zu brechen scheint; die uns so empfängt und bei der man sich schon aufgrund des Materials fragen kann, was genau da auf einen zurollt. Themen wie Plastikflut/steigender Meeresspiegel/Meeresverschmutzung tauchen hier vom Boden des Raumes auf.

Ein Tier, gestaltet von Nils Langguth, Izabella Haldzinska, Julian Quell und Lisa Sauther, zerbrechlich wirkend aufgrund seiner leichten Konstruktion und dem hauchdünnen, durchscheinenden Papier, das Gerippe fast freigelegt. Zerfallend wirkt es, sich zersetzend wie Farbe, die von einer Wand abblättert, so schwebt es still in einem abgedunkelten Raum - vergessen oder wie in einem Museum aufbewahrt. Gobiha Tharmarajah, Betül Ilaslan und Maximilian Steiner verbinden ihre Arbeit auf ganz besondere Weise mit dem Raum. Rote Schnüre führen alle in die Mitte und an Ihnen befestigt sind Namen von Tieren, die wir heute nur noch selten oder gar nicht mehr vorfinden. Die gespannten Fäden erzeugen eine appellartige Dringlichkeit.

Auch der zweite Aspekt „Soziale Medien“ in dem zweiten Raum hier vorne wirft einen Blick auf eine Tendenz, die uns in Zukunft noch stark beschäftigen wird:  So präsentieren Edanur Tütenk, Tessa Lemler, Sarah Petrick und Rayen Zuniga Hinderberger Displays, CDs, Bücher, Handys, die leicht greifbar vom Himmel herab zu schweben scheinen. Medien als Bildungs-, Kommunikations- und Kulturträger, Wunder der Technik, eine Chance? Eine Täuschung?

Eine andere Sichtweise darauf zeigt die Arbeit von Sascha Hammiche, Mikail Fatsa, und Kenan Dilmen: Sie beschäftigen sich mit dem Risiko, das die digitale Medienwelt für ihre Nutzer birgt. Schnüre spannen sich wild durch den Raum, versperren ihn, leiten unsere Blicke von einem Knotenpunkt zu nächsten und bannen uns.

Abrundend und mit einem Augenzwinkern werfen Julian Kelan, Niklas Gegg und Shaheen Seiwert einen humoristischen Blick auf die Nutzung der digitalen Medien an jedem Ort - zu jeder Zeit.

Zu guter Letzt das Ausstellungsplakat - entworfen von Lisa Sauther -, das eine Kombination beider Themen zeigt. Erwähnenswert ist hierbei, dass das Motiv des Plakates mittels digitaler Zeichnung erstellt wurde, über die Motivik hinaus passend zur Ausstellung.

Die von den SchülerInnen gewählten Themen betreffen uns alle. Sie haben etwas mit unserer ganz aktuellen Gegenwart und Zukunft zu tun. Denn wir erleben derzeit sehr eindringlich, wie stark Naturgewalten, aber auch die Ära der digitalen Medien unseren Alltag beeinflussen. Das gibt den Installationen und der Ausstellung dieses Kunstgrundkurses einmal abgesehen von ästhetischer oder künstlerischer Qualität – auch eine große Brisanz.

Simone Würth

 

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