Meine Jugend in der DDR - Zeitzeugengespräch am Goethe-Gymnasium

Am Dienstag, dem 26. November 2019, konnten wir, die Schülerinnen und Schüler der beiden Leistungskurse Geschichte von Frau Buchlaub und Herrn Britz ein Gespräch mit DDR-Zeitzeugin Manuela Polaszczyk führen. Anhand ihrer bebilderten Ausführungen ließ sie uns an ihrer mehrheitlich leidvollen Vita teilhaben: Manuela Polaszczyk (geb. 1964 in Sindelfingen) zog 1964, als sie ein halbes Jahr alt war, mit ihrer Familie von Baden-Württemberg in die DDR. Als ihr Vater von einem Aufenthalt im Westen nicht zurückkehrte, wollte sie ihm folgen. Im Juli 1984 versuchte die Leistungsschwimmerin gemeinsam mit einer Freundin über die Ostsee in den Westen zu schwimmen. Der Fluchtversuch misslang. Verurteilt zu zwei Jahren und vier Monaten wegen "Republikflucht", gelangte sie im September 1985 im Rahmen des Häftlingsfreikaufs in die Bundesrepublik. Infolge ihrer Akteneinsicht stellte sie fest, dass ihr Vater und ihre Stiefmutter Inoffizielle Mitarbeiter (IM) des Staatssicherheitsdienstes waren und über sie jahrelang Informationen weitergaben: „Vertrauen kann ich niemandem mehr“. Einen solchen Satz zu hören, ist eindrücklicher, als ihn im Schulbuch zu lesen.

Ihr Schicksal hat uns betroffen gemacht, aber mit ihrem Engagement als Zeitzeugin bewirkt sie ganz viel, vor allem Demokratieverständnis.

 

Katharina John

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